Internet Statement 2008-08



Der  Vattenfall-Zirkus  in  Fortsetzungen

   
Brandmeldung aus Krümmel, die zweite

Walter Grobe, 5.2.2008       

Es war wohl wieder Zeit für eine Brandmeldung aus dem Kernkraftwerk Krümmel. Seitdem Mitte 2007 die organisierte Anti-Kernenergie-Front aus Behörden und Medien, mit Merkel und Gabriel an der Spitze, eine bis heute ungeklärte Schnellabschaltung in Brunsbüttel und einen ebenso ungeklärten Trafobrand in Krümmel hochgeputscht haben, um die wachsende Kritik am sog. Atomausstieg Deutschlands zurückdrängen und die Stillegungen sogar zu beschleunigen, konnte man sicher sein, dergleichen wieder vorgesetzt zu bekommen.

Über die Ursache der damaligen Schnellabschaltung des KKW Brunsbüttel am 28.6.2007 haben die Medien bis heute nichts gemeldet, ebensowenig über den kurz darauf ausgebrochenen Trafobrand in Krümmel. Wurde Brunsbüttel willkürlich abgeschaltet? War eine Überlastung der Stromnetze der Auslöser – vielleicht wegen Irregularitäten der Windstrom-Einspeisung, vielleicht wegen Vernachlässigungen der Netze? War der Trafobrand – unbestritten ein Ereignis ohne Bedeutung für die Sicherheit des Kernkraftwerks - Folge der Schnellabschaltung von Brunsbüttel, oder waren Brandstiftung, Sabotage, Schlamperei des Vattenfall-Managements ursächlich?
Diese Fragen stehen bis heute unbeantwortet. Aber das kümmert die Anti-AKW-Fronde bekanntlich nicht weiter, sie arbeitet nach dem Motto: Panik muß in die Welt gesetzt werden, und wenn die letzte Panikmeldung mangels Substanz verblaßt, dann muß eben eine neue her, und sei die Grundlage noch so lächerlich. Typischerweise wurde die Frage nach den Ursachen der Ereignisse vom 28. 6. 2007 längst durch eine neue Behauptung verdrängt - über angeblich falsch gesetzte Dübel in Brunsbüttel -, mit der man die Wiederinbetriebnahme meint vertagen zu können.

Dieses Mal konnte man nicht einmal einen brennenden Trafo vorweisen, sondern - eine schwelende Filtermatte in einem Abluftkanal eines seit sieben Monaten stillstehenden Kernkraftwerks. Macht nichts, sagen sich diese Herrschaften, die Faktengrundlage ist sowieso zu vernachlässigen, wir sind eine geschlossene Fronde und könnten notfalls sogar eine brennende Zigarette in der Cafeteria zum Störfall erklären. Also war der „Brand“ in der Tagesschau, in allen möglichen Zeitungen, die angeblich linke „Junge Welt“ wie immer mit Freuden dabei, die „WAZ“, die seit Jahrzehnten unverdrossen an der Senkung des politischen Niveaus im Ruhrgebiet und der Anschmiererei an die jeweils dominierende Richtung unter den Herrschenden arbeitet, ebenfalls, groß auf der S. 1. Ähnlich das Springer-Blättchen „Berliner Morgenpost“, das „Wieder Feuer im Atomkraftwerk Krümmel“ am 4.2. auf seiner digitalen frontpage brachte - mit Foto. Beim näheren Hinsehen stellte dieses sich als Foto vom 29.6.2007 mit den alarmierenden Texten von damals heraus. Aber was will man von einem Medienkonzern der ultrarechten Verhetzungen mit einer „Bild“-Zeitung als „Flaggschiff“ auch anderes erwarten, der sich seit langem systematisch in der Anti-Kernenergie-Panikmache betätigt und keine Manipulation scheut. Nebenbei bemerkt: wenn dort gelegentlich auch einmal einer Kernenergie-Befürwortung, allerdings nur mit sehr relativen Argumenten, eine Spalte geöffnet wird, dann ist dies vor allem Manöver, um die Spuren zu verwischen und sich politisch rückzuversichern für den Fall, daß diese ganze verlogene Kampagne eines Tages zusammenbricht und abgesagt wird.

Daß jetzt wiederum der Vattenfall-Konzern die Bühne abgibt, ist sicher nicht ganz zufällig. Wie wir schon früher angemerkt haben, sind die medienwirksamen Ereignisse in seinen Kernkraftwerken in Schweden und Deutschland gewissermaßen Serie, seitdem Konzernchef Josefsson von Merkel und Gabriel als einer ihrer Chefberater in Sachen Energiepolitik des Ausstiegs aus der Kernenergie und ihrer Ersetzung durch Windräder und Güllegruben engagiert wurde.

Nachtrag zu unserem IS 2007-65 v. 16.7.2007 mit dem Titel „Der Vattenfall-Zirkus. Weshalb wurden die Manager Thomauske und Banek gefeuert?“ In den Meldungen vom 4.2. 08 taucht Ivo Banek, von dem es damals hieß, er werde von der Konzernleitung geschaßt ebensowie der damalige technische Geschäftsführer Thomauske, als derzeit verantwortlicher Sprecher für die Kernenergieabteilung von Vattenfall auf, der über das neue „Ereignis“ informiert. Im Gegensatz zu Thomauske arbeitet Banek demnach weiter für Vattenfall. Wollte Vattenfall nicht auf jemanden verzichten, der sich nunmehr bereit zeigt, mit Meldungen wie von einer schwelenden Filtermatte in einem abgeschalteten KKW zur Beunruhigung der Öffentlichkeit beizutragen? Wie dem auch sei, wir stellen hiermit fest: Banek ist im Gegensatz zu unserer damaligen Formulierung, die auf die Medienberichte zurückging, weiter für den Konzern tätig.


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Der Vattenfall-Zirkus
Weshalb wurden die Manager Thomauske und Banek gefeuert?

Walter Grobe, 16.07.2007 

Abschaltungen der KKW Brunsbüttel und Krümmel:
Prompte Panikmache gegen Kernenergie - ohne jede sachliche Fundierung.
Interessantes politisches Timing

IS
2007-59, 29.06.07

Die späte Einsicht des Herrn Hambrecht
Redaktion NE -hd 2.7.07

Mit Klimageheul und Windrädchen an die Weltspitze – das abstruse Konzept von Merkel und Gabriel
Walter Grobe  10.4.07

Die CDU – voll beteiligt an der Destruktion der Kernenergie in der Bundesrepublik Deutschland: Der Fall der Hanauer Nuklearbetriebe
Walter Grobe, Jun 2006

Die Fragen zu Tschernobyl bleiben - Sie müssen geklärt werden
IS 2006-29 - 22.4.06

Die Schließung von Obrigheim
IS 2005-40 vom 20.5.05

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Die Bedeutung des sog. Konsenses über die Stillegung der Kernenergie
Memorandum von Hartmut Dicke

7. Juli 2000

Grundremmingen
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zur Frage der Kernenergie