Was zu viel ist, ist zu viel! Über die antikommunistischen Aussagen des Aufrufs der sog. "Antifaschistischen Aktion Berlin"
Es
gibt viele Aufrufe in solch einem breiten Bündnis wie bei dem Gedenken
an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Man kann nicht alles rücksichtslos
kritisieren, oder alles auf die Goldwaage legen. Aber es gibt Dinge,
die gehen so weit, daß man sagen kann, sie verdrehen die Absichten einer
solchen Manifestation ins Gegenteil. Wenn den Interessen der imperialistischen
Aggression der Mund geredet wird und Antikommunismus als Linie auftritt,
dann muß auch ein Wort dazu gesagt werden.
Was
die sog. Antifa vertritt, wird am deutlichsten mit ihrem Aufruf unter
dem Titel
Was
sich hinter dieser merkwürdigen Überschrift verbirgt, bleibt rätselhaft.
Aber wenn wir einmal auf den Text näher eingehen, kommt man vielleicht
darauf.
Relativ
am Anfang heißt es: ”So
altbacken für einige das Ritual für die KPD-Gründer daherkommt, sowenig
haben Antimilitarismus und Antikapitalismus für die die beiden exemplarisch
stehen, an Aktualität eingebüßt” Beide
stehen exemplarisch für Antimilitarismus und Antikapitalismus? Habt
ihr nicht mitbekommen, daß Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht immer
Anspruch erhoben haben, ausgesprochen als Vertreter des Proletariats
aufzutreten, und daß sie die Räterrevolution in eine sozialistische
zu überführen gedachten, und sich selbst an der Spitze des Aufstandes
verstanden!. Die
beiden stehen am allermeisten dafür, daß sie ein kommunistisches Programm
aufgestellt haben und keineswegs bloß einen allgemeinen "Antikapitalismus",
der auch einen vollkommen reaktionären Unsinn bedeuten kann. Sowohl
Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht grenzen sich gegenüber kleinbürgerlich
reaktionären Verfechtern des Antikapitalismus ab.
Es
gibt viel berechtigte Kritik an ihrem Vorgehen in der Parteifrage, an
dem Verhältnis zur demokratischen Revolution und an der Behandlung der
nationalen Frage, an einem abstrakten Antimilitarismus, den auch Karl
Liebknecht zeitweise vertrat und den er am Schluß seines Lebens selber
hat durchbrechen müssen, indem er den sich unvermeidlich ergebenden
proletarischen Aufstand unterstützte. Aber
das, was sich hier als theoretischer Fehler zeigte, den Aufruf der sogenannten
Antifa kann man damit nicht
vergleichen. Die Äußerungen der "Antifa" zeigen, was die Antifa wirklich will.
Unter
der Losung ”der Hauptfeind steht im eigenen Land” wird dann
die Politik der USA fast kritiklos beschrieben. Und noch mehr. Man macht
sich zum Wächter, zum Ankläger, daß der Irak angeblich Massenvernichtungswaffen
besitze, die er im Verein mit anderen kapitalistischen Staaten, insbesondere
Deutschland, erworben habe. Von
dem Irak wird gesprochen, als
wenn es darum ginge, man müsse die Bedrohung der Welt durch den Irak
zu bekämpfen! Die
Bedrohung der Welt durch den Irak ist nichts als eine Erfindung der
US-amerikanischen Propaganda wie auch der Propaganda anderer kapitalistischer
und imperialistischer Staaten. Der
kleine Irak kann allenfalls Nachbarstaaten bedrohen, insgesamt aber
ist er selber bedroht, schon seit langem.
Von
einer Bedrohung der USA oder der Welt durch den Irak auszugehen, ist
nichts als Propagandaphrase des Herrn Bush, die von den AAB-Lumpen übernommen
wird. Tatsächlich
heißt es in dem AAB-Aufruf ”Es geht in erster Linie um chemische und
biologische Kampfstoffe, deren Verbleib nach Abbruch der Inspektionen
von 1998 ungeklärt geblieben war und um
‚dual-use’ –Produkte, die
sowohl zivilen als auch militärischen Zwecken dienen können. Aber nicht
nur für den Irak könnten diese Enthüllungen unangenehm werden. Der irakische
Bericht enthält lange Auflistungen technischer Kooperationen mit dem
Ausland, die nachweisen, welche Unterehmen und Staaten Unterstützung
bei der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen geleistet haben.”
Welche
Enthüllungen denn? Nehmen
wir an, es würde festgestellt, der Irak hätte - was wahrscheinlich nicht
der Fall ist - aber er hätte tatsächlich irgendwelche ”Massenvernichtungswaffen”
erworben. Wieviel Massenvernichtungswaffen hat
der Irak denn im Vergleich zu den USA ? Ein Prozent, ein halbes
Prozent, eine Promille vielleicht??
Hier
wird die Sprache gesprochen aus der Sicht der massiven Atombombenerpressung
der USA, und das ist mit jedem linken oder revolutionären Anspruch unvereinbar.
Hier
gibt es noch was ganz anderes zu enthüllen. Wie
kann es sein, daß die Welt mit der Nasenspitze auf die angebliche Gefahr
des Irak geführt wird, während gleichzeitig tatsächlich die USA die
ganze Welt mit ihren atomaren und sonstigen Massenvernichtungswaffen
erpressen? Nicht
erst seit der Rede von Bush vom Herbst 2002, in der er das ganz offen
formulierte, ist dies der Fall.
Das
ist das Vorrangige, was hier zu enthüllen ist: wie stark nämlich die
internationale Öffentlichkeit,
auch die der größeren anderen Staaten, sich faktisch zum Kniefall gezwungen
sieht. Selbst Rußland und China machen da weitgehend mit.
Aber
die sogenannte AAB macht nicht diese Verdrehung zum Ziel, sondern stellt
sich auf die Seite derjenigen, die die Erpressung leisten, ist faktisch
Sprachrohr des USA-Imperialismus und zwar mehr als mancher bürgerliche
Politiker, für die in ihrer Mehrheit eine lavierende Stellung typisch
ist.
In
dem nächsten Absatz wird wieder das Märchen aufgetischt, die iranische
Revolution von 1979 , das heist die islamistische sogenannte Revolution,
sei ein Faktor der Herausforderung der USA gewesen. Die USA hätten sich auf Saddam Hussein gestützt, um diese sogenannte
Revolution zu bekämpfen. Die
islamistische ”Revolution” von 1979
unterdrückte Ansätze einer Revolution, die im Iran gegen den Schah existierte.
Das ist wohl wahr. Ihre Unterdrückung war und ist immer noch brutaler
und unmittelbarer als es die des Schah je war.
Die
Mullah-Diktatur wurde auf den Plan gerufen, als die Herrschaft des Schah zu Ende ging und der Schah seinen Oberherren nicht mehr opportun war. Auch mit Hilfe des US-Imperialismus. Und es hat nie eine ernsthafte Gegnerschaft von seiten der Mullahs
gegen den US-Imperialismus gegeben. Khomeini bemühte Scheingefechte
gegen die USA um in Wirklichkeit
in brutalster Weise nach innen zu unterdrücken. Das ist kein Wunder,
denn eine Theokratie kann nur noch reaktionärer sein als eine Monarchie.
Die
sogenannte iranische Revolution von
1979 hat jedenfalls nichts fortschrittliches, nichts womit man argumentieren
könnte, Saddam Hussein sei ein besonders reaktionärer Stützpfosten gewesen,
der gegen die iranische ”Revolution” aufgebaut wurde.
Vielmehr
ist wahr, daß die sogenannte iranische Revolution benutzt wurde, um
die ständigen Spannungszustände in dieser Region erst recht aufrechtzuerhalten,
um die Einigung, die der Irak mit dem Schah angestrebt hatte, um das
Spannungspotential zu vermindern, wieder aufzubrechen. Die USA wie andere
Mächte unterstützten während des achtjährigen Krieges beide Seiten,
um diesen Vernichtungskrieg gegenüber diesen beiden Nationen am Kochen
zu halten.
Die
theokratische Diktatur ist die totalste Unterdrückung von seiten der
Imperialisten und im Bündnis
mit ihnen. Der islamische Fundamentalismus hat immer im Bunde mit den
äußersten reaktionären Absichten des Imperialismus gehandelt. Ihn herauszustellen
als Opposition – das machen nur die schwärzesten Hunde des Kapitals.
In der letzten Zeit allerdings sehen die USA die Herrschaft der Theokratie
am Zerfallen, und jetzt suchen sie nach neuen Möglichkeiten, im Land
den Einfluß zu behalten. Das rechtfertigt aber noch lange nicht, die
Theokratie zu beschönigen
Aber
man soll nun nicht meinen, daß die AAB die Politik der USA gar nicht
kritisiert. Es
gab zwar immer Pläne, den Irak zu liquidieren oder zu libanonisieren,
das heißt ihn in lauter kleine Teilstaaten zu verwandeln, die sich untereinander
befehden, soddaß die Imperialisten dann darüber das Sagen in dieser
Region in einer besonders abgefeimten Weise erhalten. Im
Aufruf des AAB heißt es ”Bush
Senior, für den der irakische Diktator ‚schlimmer als Hitler’ war, hatte
den Erzschurken 1991 aus strategischem Kalkül an der Macht gelassen:
Ein Sturz Saddams hätte dem Separatismus der Schiiten im Süden und der
Kurden im Norden des Iraks Auftrieb gegeben, die Schwächung des Iraks
aber hätte den Iran bestärkt und damit vitale Interessen der USA verletzt.”
Sollen
wir etwa dafür sein, daß die Schiiten, das heißt der islamische Fundamentalismus,
von Süden her den Irak spalten oder die Kurden im Norden des Irak, die
seit langem Beziehungen zu den Imperialisten haben und auf dieser Grundlage
ihren Separatismus betreiben?
Und
in der Tat: in Flugblättern der Autonomen anläßlich des ersten Irakkrieges
wurde bereits die Zerschlagung des Irak gefordert! Da wo die USA auf
Grund eigener Interessen noch sich zurückhalten müssen, nehmen diese
Leute kein Blatt vor den Mund. Man muß sehen, daß in den sogenannten Autonomen
die radikalsten und schwärzesten Auswüchse des Imperialismus zu Hause
sind, die unter der Maske radikalen Auftretens sich verbergen.
Was
die Aussichten nach einer US-britischen Invasion betrifft, heißt es weiter: ”Also selbst wenn das Regime
Hussein einem Krieg der USA zum Opfer fallen würde, so würde das die
Bedingungen für eine soziale Emanzipation im Irak nach einem militärisch
erzwungenem Elitenaustausch kein Stück verbessern, geschweige denn den
wenigen irakischen Linken zu
mehr Gewicht verhelfen."
Nun
muß man dazu sagen, was immer die Absichten und Machenschaften der USA
sind bei ihrer Aggression, so ist es zum Glück so, daß auch sie selbst
nicht wissen, was die Resultate ihres Vorgehens sein werden. Ein
Aggressionskrieg gegen den Irak wird ein Abenteuer werden . Und niemand
weiß welche Entwicklung daraus kommen wird. Also kann man auch nicht
von vorneherein sagen, daß es keine soziale Emanzipation geben wird.
Man kann nur hoffen, daß im Falle, daß die Aggression tatsächlich stattfindet,
das ganze Vorhaben den Initiatoren der Aggression aus den Händen gleitet
und damit auch der Weg frei wird für die Kräfte, die von einer neuen
Basis her versuchen, eine revolutionäre demokratische und soziale Organisation
im Irak zu schaffen. Voraussetzung
dafür ist allerdings, daß sie sich von den USA zur Gänze abgrenzen.
Schließlich
wird die Politik der EU kritisiert: "Da
die EU in absehbarer Zeit militärisch nicht in der Lage sein wird mit den USA gleichzusetzen, muß die EU auf
Politik und wirtschaftliche Beziehungen setzen um in dieser Region den
Fuß in der Tür zu halten. Deutschland hatte dies schon im zweiten Golfkrieg
1991 zur Stärkung seiner Großmachtambitionen genutzt. Deutsche Konzerne
hatten beste Handelsbeziehungen zum Irak und es bestand kein Interesse,
sich die florierenden Geschäfte durch einen Krieg wieder zu versauen."
Nun
was die deutschen Geschäfte angeht, so hatte das deutsche Kapital auch
gute Beziehungen zu den iranischen Mullahs und erst recht gute Beziehungen
zum kuweitischen Kapital, das zum Teil direkt mit dem deutschen Bankkapital
verschmolzen ist und war. Also
hatten sie auch ein Interesse daran, den Irak aus Kuweit wieder hinauszuwerfen.
Die Haltung von ihnen war in Wirklichkeit ambivalent.
Was
nun die heutige Situation angeht, so sind wir mit Sicherheit nicht dagegen,
daß die EU in irgendeiner Weise, wenn auch lavierend und zögerlich,
wie das von dieser Bourgeoisie auch garnicht anders zu erwarten ist,
den USA Widerstand entgegensetzen. Deshalb werden wir sie nicht angreifen,
werte Herren von AAB, wie das hier nämlich indirekt zum Ausdruck
kommt. Sollen
wir vielleicht die EU gerade da angreifen, wo sie jetzt dieser massiven
imperialistischen kriegstreiberischen Politik der USA, die mit aller
Gewalt den Krieg vom Zaune brechen will, jedenfalls an bestimmten Punkten
noch manchmal Hindernisse entgegensetzt?
Und
es muß auch gesehen werden, daß die Attacken gegen den Irak von seiten
der USA sich keineswegs vorwiegend nur gegen den Irak richten. Indirekt
sind das Drohungen gegenüber den europäischen Staaten, gegenüber Rußland
und manchmal auch gegenüber China. Das ist etwas, was überhaupt in den
Betrachtungen dieser Leute aus dem Kopf herausfällt, nämlich untergründig laufende Auseinandersetzungen innerhalb des
Imperialismus selbst, die in gewisser Weise hier mit dem Auftreten der
USA eine besondere Verschärfung erfahren. Man muß gegen den eigenen
Imperialismus auftreten, aber man kann hier nicht vergessen, daß hier
das Verhältnis doppelseitig ist, daß Deutschland wie zahlreiche andere
europäische Länder selbst Gegenstand imperialer Bemühungen ist und selbst
seit 1945 noch nie aus der Abhängigkeit herausgekommen ist. Die Situation
ist mit der von 1914 nicht identisch.
“Die
Kritik an der Politik der USA und
ihre Personifizierung in George Bush ist nicht zu verwechseln mit einer Kritik der kapitalistischen Gesellschaft.”
Nein, in der Tat nicht, aber es ist auch kein Grund, die Kritik an der Politik der USA herunterzumachen, so wie es die
sogenannte Antifa macht. Dies ist ein Seitenhieb gegen die Friedensbewegung.
Hier wird nämlich diese Politik charakterisiert: "Vielmehr handelt
es sich um einen Amerikahass, der
das ‚kulturelle Erbe Europas' dem ‚anglo-amerikanischen Kommerzgedanken’
gegenüberstellt und der die 'gerechten' Großmachtambitionen ‚Deutsch-Europas’ den
'trügerischen' der USA entgegensetzt.”.
Ein
solches Element gibt es bei der bürgerlichen Kritik durchaus. Aber es
kann keinesweg jede Kritik an der Politik der USA damit gleichgesetzt
werden. Und das aber tut die Antifa. Um so mehr gilt
das, wenn man diese Bewegung mit dem Nazismus vergleicht.
Wir
haben in der Tat den reaktionären deutschen Imperialismus zu kritisieren,
insbesondere da, wo er mit seinen rückwärtsgewandten faschistischen,
aber auch mit seinen Öko-Ideen auftritt, womit er in der ganzen Welt
hausieren geht. Bei
letzterem ist allerdings bei der sogenannten Antifa nichts an Opposition
zu verspüren. Im Gegenteil,
da sind sie dabei.
In
der Tat muß die Wiederaufwärmung bürokratischer Formen des Kapitalismus,
wie sie auch gerade für den europäischen Kapitalismus charakteristisch
sind, bekämpft werden. In
dem Sinne ist Antiamerikanismus eine ganz reaktionäre Sache, ohne Zweifel. Aber
wenn hier die massive kriegstreiberische Politik der USA, die im Grunde
genommen sämtlichen anderen Staaten auf der Welt droht, angegriffen
wird, so werden wir doch nicht gerade den betreffenden Politikern in
den Arm fallen, weil sie hier
ausnahmsweise etwas tun, was mit der notwendigen Gesamtrichtung übereinstimmt.
Wir
kritisieren Fischer und die
Grünen wegen ihrer abgefeimten reaktionären Politik zutiefst, ganz anders,
als es die Antifa-Leute je getan haben. Aber wir werden Fischer nicht
gerade da angreifen, wo er dieser Politik der USA gegen den Irak , die
offenkundig auf die massive Aggression faktisch gegenüber der gesamten
übrigen Welt hinausläuft, in irgendeiner Weise abschwächend entgegentritt.
Im Gegenteil, wir müssen befürchten, daß dieses Entgegentreten morgen
oder übermorgen umfallen kann oder
abgeschwächt wird.
So
ist der ganze Aufruf der sogenannten Antifa ein Dokument für die apologetenhafte
Nachschwätzung der US-imperialistischen Politik.
Nun
muß man sich in der Tat fragen, was die Überschrift bedeuten soll, wenn
es heißt Wer
gegen den kapitalistischen Alltagsbetrieb ist, ist eigentlich für den
nichtalltäglichen kapitalistischen Betrieb. Der nichtalltägliche kapitalistische
Betrieb ist das, was Bush und Konsorten machen, die die ganze Sache
in extremer Weise aufheizen und aufzumischen gedenken, weil der US-Imperialismus
um seine Vorherrschaft fürchtet.
Vielleicht ist diese Überschrift doch kein Zufall. Wenn
jedenfalls die sogenannte Antifa schreibt
”the only solution -
revolution”, dann bleibt dahinter die Frage, wie denn diese Revolution
aussehen soll. Darüber erfahren wir bei den Autonomen und der sogenannten
Antifa gar nichts. In
Wirklichkeit verbirgt sich hinter der sogenannten Antifa-Aktion Berlin nichts anderes als der verlängerte Arm der
alten antikommunistischen Szene des früheren West-Berlins, die auf radikal
macht. Und
so paßt es auch, daß am Schluß der Ausführungen der AAB noch ein Angriff
auf Lenin erfolgen muß ”Lenin hatte eben unrecht als er Anfang
des letzten Jahrhunderts glaubte, die ‚territoriale Aufteilung
der Welt’ sei abgeschlossen, der nun ‚absterbende Kapitalismus sei der
Vorabend der sozialen Revolution’. Sei’s drum.”
Eben
das ist Verleumdung. Erstmal
hat Lenin nicht gesagt, die territoriale Aufteilung der Welt sei abgeschlossen
in dem Sinne, daß sich nichts mehr ändern kann, sondern im Gegenteil,
er hat gesagt, daß die territoriale Aufteilung im Wesentlichen die gesamte
Erde erreicht hat , und daß es folglich mit der
Umverteilung weitergeht, daß es im imperialistischen Zeitalter
gerade um Umverteilung von Einflußsphären zwischen den verschiedenen
imperialistischen Gruppierungen geht.Daß dies das Zeitalter des Vorabends
der sozialen Revolution ist, ist schon dadurch bewiesen, daß in der
ersten Konfliktphase die Sozialistische
Oktoberrevolution mit eigenen Siegen und Erfolgen, die 30-40
Jahre andauerten, erreicht wurde, daß die chinesische Revolution sich
darauf entwickelte und viele, viele andere Revolutionen auf der ganzen Welt. Das 20.
Jahrhundert war schon einmal zu dreiviertel ein Jahrhundert des Klassenkampfes,
von sozialistischem Aufbau, von
Aufbegehren der Völker aller Länder und erzwungenen Konzessionen, die
faktisch in allen Ländern zugunsten der Arbeiterklasse errungen wurden.
Dies
zu verleugnen ist Aufgabe der Faseleien der sogenannten AAB. Sie haben genau die Rolle, den Aufbau des Sozialismus,
der immerhin schon einmal jahrzehntelang stattgefunden hat, faktisch
vollkommen zu negieren mit ihrer Behauptung, es sei falsch gewesen,
daß der absterbende Kapitalismus
der Vorabend der sozialen Revolution sei.
Wir
leben doch mitten im Zeitalter des Kampfes zwischen Revolution und Kapitalismus,
falls es die AAB noch nicht gemerkt hat. Auch die Subversion, auch der
Revisionismus, auch die Unterwanderung
von sozialistischen Staaten und ihr Umsturz, auch ihre Fehler und Schwächen
gehören mit in dieses Zeitalter. Deshalb
bleiben wir dabei: die Demonstration zur Erinnerung an Rosa Luxemburg
und Karl Liebknecht muß vor allem diejenige der Erinnerung an den ersten
Revolutionsversuch der sozialistischen Revolution in Deutschland sein,
der, wenn auch unter schwierigen Bedingungen gestartet und mit großen
Unvollkommenheiten behaftet, trotzdem in seiner historischen Tragweite
zweifelsohne sich auch in praktischen unmittelbaren Resultaten niedergeschlagen
hat. Diese liegen unter anderem in der Überwindung der feudalen Reste
in Deutschland, seinem Bündnis mit der sowjetischen Revolution, in seiner
Unterstützung der späteren chinesischen Revolution und in der Durchsetzung unzähliger Forderungen der
Arbeiter . Deshalb
darf dieses Stück unserer Geschichte, gerade an dem Tag, an dem man
der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedenkt, nicht
unterschlagen werden.
Redaktion
Neue Einheit -ks
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