Internet Statement 2007-94
Notizen
zum 4. Klima-Report des Jahres 2007 vom IPCC Die
gesellschaftspolitischen Ideen der Klimapropheten Walter Grobe 23.11.07
Am 17.11. war einmal
mehr Tag der offiziösen Klimahysterie. Zum 4. Mal in diesem Jahr hatte
sich jenes zweifelhafte UN-Gremium zu Wort gemeldet, das unter dem Namen
IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change - firmiert und dessen
Berichte fast alle Medien und Politiker in diesem Lande seit Jahren
unter erheblichem Aufwand als den absoluten Bezugspunkt im Bewußtsein
der Menschheit zu verankern suchen. Es heißt, sie werde von einer drohenden
Erderwärmung ernsthaft gefährdet, und wenn sie nicht die politischen
Handlungsanweisungen befolge, die bestimmte Leute wie der US-Politiker
Al Gore, die Bundeskanzlerin Merkel und einige andere für richtig hielten,
gleite sie in den selbstverschuldeten Untergang. Und wieder verkündeten
Fernsehen & Co., jetzt sei es aber endgültig wissenschaftlich amtlich,
daß die Erwärmung menschengemacht sei und demnächst in Bali unbedingt
ein Nachfolger für das Kyoto-Abkommen gezimmert werden müsse, um dem
CO2-Ausstoß zu steuern. Erfreulicherweise
war das zu Ende gehende Jahr aber auch in Deutschland von wachsender
Opposition gegen diese Propagandarichtung geprägt. Selbst hier, wo sie
derzeit die gemeinsame politische Basis von Grünen, SPD, CDU/CSU, Linkspartei
und FDP ist, kam es gelegentlich zu Fernsehsendungen und Auseinandersetzungen
in der Presse, in denen die wissenschaftliche Wackligkeit der Theorie
und die Idiotie der Klimapolitik der deutschen Regierung deutlich wurden.
Die Trompeter der Klimahysterie versuchten auch diesmal mit der gewohnten
Selbstgewißheit anzusetzen, aber ihre Töne wirkten gestopft und verklangen
rasch. Trotzdem wird die
Propaganda von interessierten Kreisen hartnäckig weiterbetrieben, werden
weiterhin schädliche politische Entscheidungen damit gerechtfertigt
werden und die Verdummung der Öffentlichkeit weiter versucht. Daher
kann es nicht schaden, die Nase einmal kurz in den
jüngsten IPCC-Report zu stecken und nochmals den Wind zu schnüffeln,
der da weht. Lange hält sie es zwar dort nicht aus, aber manchmal sind
schon Stichproben sehr bezeichnend. Dieser Report erleichtert
dem Kritiker die Arbeit, indem er ausdrücklich auf einen früheren zurückgreift,
den „Special Report on Emission Scenarios“ („SRES“), den das IPCC bereits
2001 veröffentlicht hat. Das Gute an dem SRES ist die direkte Verknüpfung
der Klimaideen mit gewissen allgemeinen politischen Leitvorstellungen.
Unterschiedliche Modelle über die wirtschaftliche und politische Entwicklung
der Weltgesellschaft werden hier mit Annahmen über die Entwicklung der
Emissionen bestimmter Stoffe und ihre Auswirkungen auf das Klima verknüpft,
und da hört man die Nachtigall recht kräftig trapsen. Es ist natürlich
im Prinzip möglich, Überlegungen über die soziale Weltentwicklung mit
Szenarien möglicher Klimavarianten zu kombinieren. Vielleicht hilft
ein derartiges Verfahren dabei, Probleme zu entdecken oder besser zu
beachten - wenn es ohne Denkverbote angegangen wird. Aber beim IPCC
haben wir es leider nicht nur mit gesellschaftlichen Ideen zu tun, die
brav in einem Gatter umhertrotten, das ihm offensichtlich der mainstream-Kapitalismus
a la Wall Street und UN-Bürokratie verordnet hat, sondern auch mit einer
von vornherein höchst eingeschränkten oder einseitigen Betrachtungsweise
der Erdatmosphäre und des Klimas. Ob das überhaupt den Namen Wissenschaft
verdient, kann man leicht fragen, und das tun viele Kritiker. Die Diskussion
der letzten Jahre hat längst ergeben, daß die Hauptannahmen des IPCC
wackeln. Gibt es überhaupt eine tatsächliche allgemeine Erwärmung? Und
wenn, woher kommt sie? Ist sie überhaupt etwas Besonderes und Unerwartetes
in der ständigen erdgeschichtlichen Wandlung des Planeten und seiner
atmosphärischen Umgebung, seiner Beziehungen zur Sonne etc.? Ist das
CO2 überhaupt als Treibhausgas in der Weise und dem Ausmaß wirksam,
wie behauptet wird? Wird hier unter dem Mantel einer ang. von Tausenden
Wissenschaftlern getragenen wissenschaftlichen Belehrung der Welt in
Wirklichkeit eine Gegenaufklärung betrieben, derer sich bestimmte politische
und wirtschaftliche Interessengruppen bedienen? Mit diesen sozio-politischen
Entwicklungsmodellen, wie sie sich das IPCC gestattet, sind wir eigentlich
da, wo die ganze Auseinandersetzung hingehört, nämlich im Reich der
politischen Ideen, die ja bekanntlich von den gegensätzlichen Interessen
bestimmter gegensätzlicher Teile der Gesellschaft geleitet sind wie
sonst keine Art von Ideen - sofern Ideen überhaupt mit dem Anspruch
allgemeiner Gültigkeit oder Beachtung auftreten. Im SRES wurden denn
auch politische Wunsch- oder auch Haßvorstellungen über die globale
gesellschaftliche Entwicklung, wie sie von bestimmten Kreisen öffentlich
seit langem, längst vor einer Klimadiskussion, vorgebracht wurden, erneut
recht deutlich zu Papier gebracht und als Bezugspunkt der Klimapolitik
gut greifbar. Bei diesen unterschiedlichen
Ideen über mögliche gesellschaftliche Entwicklungen zeigt das IPCC allerdings
von vornherein eine erstaunliche Verengung auf bestimmte Aspekte, daher
sind sie so unterschiedlich auch letztlich wieder nicht. Es lassen sich
ganz andere Entwicklungen „denken“ als die, die hier die volle Bandbreite
darstellen sollen. Für das IPCC sind bezeichnend solche scheinbar elementaren
Fragen wie: wächst die Weltgesellschaft stärker zusammen oder entwickeln
sich ihre regionalen und lokalen Teile relativ unabhängig voneinander;
geht die technologische Entwicklung rasch und allgemein voran oder langsamer,
selektiver und isolierter; usw. usf. Man lese:
Andere Aspekte der
gesellschaftlichen Entwicklung hingegen wie tiefgreifende Wandlungen
des Eigentumssystems, neue soziale Beziehungen und wissenschaftliche
Revolutionen, die alle auch in das Verhältnis des Menschen zur Natur
tief eingreifen werden und neue Entwicklungsmöglichkeiten für beide
Seiten erschließen können, bleiben außerhalb des Gesichtskreises; von
globaler Bedeutung jedenfalls scheint dergleichen für die Zukunftsdenker
des IPCC nicht werden zu können. Der Druck der gesellschaftlichen Widersprüche
aber wird derartige neue Lösungen erzwingen, wie er es in der Vergangenheit
immer getan hat, und sie werden über den Widerstand solcher Rückwärtspropheten
hinweggehen. Das Gesicht der Welt wird erheblich anders aussehen und
sich anders entwickeln, als die IPCC-Autoren sich das vorstellen, und
wenn es bereits im 20. Jh. in der Hauptsache durch die großen sozialen
Kämpfe in vielen Ländern und die sozialistischen Umstürze in einigen
davon geprägt war, dann werden wir in den kommenden Zeitabschnitten
die Fortsetzung erleben, in einem noch größeren Maßstab . Und diese erzkonservativen
Scheuklappenmodelle der Weltentwicklung werden vom SRES nun in Beziehung
gesetzt zu seinen Klimabetrachtungen, die ebenfalls aufs äußerste verengt
sind, und das Ergebnis lautet: die Alternativökonomie, die Ökonomie
mit relativ niedrigem Technologiegrad und relativ langsamer wirtschaftlicher
Entwicklung, bei Isolierung der Weltregionen voneinander und sogar lokaler
Entwicklungen voneinander – diese Welt ist die klimaschonendste, diese
Welt müssen wir anstreben, weil uns sonst die Erderwärmung über den
Kopf wächst. Es wird eine „Nachhaltigkeit“ imaginiert auf den Gebieten
Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt, d.h. ein möglichst stabiler, innerlich
widerspruchsarmer Zustand, der zusätzlich mit der kühnen Behauptung
verschönt wird, das könne mit „sozialer Gerechtigkeit“ einhergehen.
Laßt uns Szenario
B2 anstreben, dann bekommen wir in Abbildung SPM.4 (s.u.) unser Bingo, den geringsten Zuwachs an Emissionen von CO2
und anderen sog. Treibhausgasen! Die Welt muß sich nach Muster B2 entwickeln,
sonst droht der Untergang. Das ist die Aussage der folgenden Grafik
aus dem IPCC-Report vom 17.11.2007 (S. 5 der „SPM“ – Summary for Policy
Makers) Zum
Verständnis dieser Grafik gehe man von links zur Säule über “B2“. Die
rechts daneben liegenden Säulen kann man übergehen, sie stellen etwas
ganz anderes dar, nämlich die Bandbreite der
Ergebnisse von Studien, die nach Erscheinen des SRES 2001 veröffentlicht
wurden. Desgleichen kann man die gesamte rechte Hälfte der Grafik übergehen,
denn was sollen überhaupt solche Extrapolationen auf das Jahr 2100.
Die kann man vielleicht unter großen Vorbehalten mit bestimmten klar
erfaßten statistischen Größen machen, aber mit solchen schon von Grund
auf spekulativen Variablen wie hier ist das von vornherein Scharlatanerie. Weil die 2100-Tabellen
so wenig Aussagewert haben, können auch die Unterschiede zwischen den
A- und den B-Szenarios, die sich auf die Entwicklung der Weltbevölkerung
beziehen, außer Betracht bleiben, denn bis 2030 sind beide noch auf
Wachstum derselben abgestellt, erst ab 2050 sollen die A-Szenarios im
Zeichen einer wieder abnehmenden Weltbevölkerung stehen, die B-Szenarios
nicht. Wir haben immer
gesagt, daß die Alternativideen, die so nett in Leinenschuhen daherkommen,
in Wirklichkeit in ihrer Essenz, ob bewußt oder unbewußt, die reaktionärste
Variante des Kapitalismus anstreben, Gesellschaftsformen, in denen eine
rückständige Produktionsweise und eine Mangelökonomie vorherrschen und
die Menschen vom Übergang zur sozialistischen Produktion möglichst entfernt
halten, in denen die wirtschaftliche und kulturelle Isolierung lokaler,
regionaler, nationaler und kontinentaler Separatgesellschaften voneinander
das maximale Hindernis für die internationale Durchschlagskraft fortschrittlicher
Bewegungen, bspw. internationaler Arbeiterkämpfe, bildet. In diesen
Gesellschaftsformen bestehen vom Prinzip her mehr als in anderen -
nehmen wir nur einmal das, was das IPCC selbst unter „A1“ imaginiert
und „umweltpolitisch“ verteufelt, als das autorisierte Gegenbeispiel
- gewisse Chancen, überlebte Ausbeutungsstrukturen,
etablierte Cliquen, reaktionäre Kulturformen und die Ausspielung aller
Arbeitenden gegeneinander zu bewahren. Eine Weltgesellschaft hingegen,
die in des IPCC eigenen Worten von raschem technologischem Wandel und
einem Zusammenwachsen der Weltteile, ihrer zunehmenden sozialen und
kulturellen Interaktion geprägt ist, würde im Gegenteil auch fortschrittlichen
sozialen Umwälzungen von vornherein bessere Grundlagen bieten, wenngleich
auch hier mit der größten Härte im Kampf zu rechnen ist. Ob unter den alternativen
B2- Bedingungen nicht auch in Wirklichkeit viel größerer Schaden an
der Natur resultiert im Vergleich zu anderen, in denen der internationalen
wissenschaftlichen Kultur eine größere Rolle eingeräumt wird, kann man
mit einigem Grund zusätzlich fragen. Mit solchen Alternativideen würde
sich das IPCC selbst in den Schwanz beißen, wenn man unterstellt, es
wäre tatsächlich vom Schutz der Umwelt inspiriert und nicht untergründig
vom Schutz reaktionärer gesellschaftlicher Verhältnisse. Das IPCC beteuert,
seine Erkenntnisse über die Treibhausgase seien die Essenz der Klimaforschung
und bereits hochgradig objektiviert, von der ganz großen Mehrheit der
Wissenschaftler im Grundzug anerkannt, und aus dieser „Wissenschaft“
der Klimakatastrophe ergebe sich die Wissenschaft der Klimakatastrophenvermeidung,
aus der „die Politik“ eben bestimmte politische Konsequenzen zu ziehen
habe, wolle sie sich nicht zum entscheidenden Mittäter der Katastrophe
machen. Falsch. Hier wird deutlich das umgekehrte Verhältnis von Voraussetzung
und Folgerung: bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen, wie sie sich
Teile das Kapitalismus wünschen, werden mit den angeblich am wenigsten
katastrophalen Klimaentwicklungen verknüpft, um sie anziehend oder sogar
zwingend erscheinen zu lassen; umgekehrt verknüpft man die ungewünschten
sozialen Entwicklungen mit der rabiatesten Klimaprophetie, um sie bedrohlich
ausschauen zu lassen. Jeremias war ein kleiner Schmeichler verglichen
mit diesen Donnerstimmlern. Das Verhältnis von
Politik und Klimaansichten so herum zu sehen, ist wesentlich realistischer
als umgekehrt. Man darf sich von der Manier solcher Schellnhuber nicht
beeindrucken lassen, die mit „5 vor zwölf“-Gehabe versuchen, dem Selbstruhm,
über weitgehend abgeschlossene Erkenntnisse zu verfügen, auch noch den
Exorzismus ihrer Kritiker hinzuzufügen, diese seien Feinde der Menschheit,
und an dem Bild basteln, die Politik stehe unter dem Diktat der von
ihnen angeblich ermittelten Zwangsläufigkeiten, während in Wirklichkeit
sie mehr oder weniger bloß zur Zuarbeit für bestimmte reaktionäre Kreise
in Politik und Kapital verdammt sind. „B2“ bedeutet nicht
nur etwas Reaktionäres, sondern auch etwas ganz besonders Irreales.
Um es noch einmal etwas genauer zu beschreiben: Die Umwälzung der
einzelnen Gesellschaften, Länder und Kontinente durch die moderne technische
Entwicklung und die Durchdringung aller Lebensbereiche durch den Kapitalismus,
die Ausbreitung seiner Ausbeutungsstrukturen und Warenmärkte soll hier
möglichst gestoppt werden. Auch die gegenwärtige internationale Hierarchie
der Länder und Mächte würde dementsprechend erhalten. Mit einem Wort:
Afrika bleibt „Afrika“, und die USA bleiben die USA – wenn es nach „B2“
ginge. Aber das sind Wunschvorstellungen. Wenn man z.B. in diesem Sinne
sagen wollte: „China bleibt China“, dann wäre der Unsinn schon offenkundig,
denn China bleibt eben offenkundig nicht China, und schon von daher
bleiben auch die USA nicht die USA und Afrika nicht Afrika. China –
um dieses markanteste Beispiel etwas auszuführen - hat sich in 6 Jahrzehnten
bereits gewandelt von einem der rückständigsten, versteinertsten und
abgeschlossensten Länder zunächst in ein aufstrebendes sozialistisches
Entwicklungsland und, nach dem kapitalistischen Umsturz, in die derzeit
größte „Werkstatt der Welt“ für den internationalen Kapitalismus und
die neue chinesische Kapitalistenklasse, in ein Land der schroffsten
inneren sozialen Brüche, mit 200 Millionen entwurzelter Bauern und Bauernkinder,
die als rechtlose „Wanderarbeiter“ sich verdingen, mit einer Warenproduktion,
von der die Welt derzeit in erheblichem Umfang abhängt , mit einer Rohstoffwirtschaft,
die sich die Welt ihrerseits zu erschließen gezwungen ist, und mit Potentialen
auf wissenschaftlichem und militärischem Gebiet, die durchaus in der
weiteren Entwicklung die USA auf den Platz der Supermacht Nr.2 verweisen
könnten. Nichts und niemand auf der Welt kann eine solche Dynamik aus
der Welt schaffen, schon garnicht Klimapropheten und die hinter ihnen
stehenden politischen Kräfte auf der Welt, die vielleicht mit einer
UN-gestützten Umweltbürokratie gigantischen Ausmaßes – unter dem militärischen
Schirm der USA und vielleicht auch mit der EU?- gerne die Bremsen anziehen
würden, und auch nicht diejenigen, denen auch Nuklearkriege oder die
innere Aufreibung eines Landes wie China durch reaktionäre Bürgerkriege
noch geeigneter erscheinen, um die erwünschte Einfrierung der Machtverhältnisse
zu erreichen, die heute schon irreversibel am Bröckeln sind. Und China
ist ja nicht der einzige Entwicklungs-Fokus der heutigen Welt. Man braucht
auch nicht nur an Indien zu denken, um einen weiteren möglichen Schwerpunkt
zu sehen, sondern es sind auch „alte Kontinente“ wie Europa oder auch
Nordamerika selbst, die im Grunde derzeit in ihrer ökonomischen und
wissenschaftlichen Entwicklung gebremst werden – weil ihre Kapitalisten
es derzeit als weniger riskant für deren innere Gesellschaftsordnung
ansehen, wenn sie nach China oder sonstwo verlagern -, die aber keineswegs
abgeschrieben werden dürfen. Es sind i.w. die
alten Vorstellungen, die Weltordnung und die inneren Verhältnisse der
wesentlichen Länder ließen sich auf einem status quo stabilisieren,
die hier unter B2 erneut formuliert werden, und natürlich sind die B2-Szenarien
diejenigen mit dem „Umweltsiegel“. Noch ein Wort zum
Widerstand der USA und anderer gegen die Politik der Klimaprophetie:
Natürlich werden
die USA weiterhin massiv umworben, sich dieser Stabilisierungsrichtung
anzuschließen, mit dem Hauptlockmittel, daß sie ja bis jetzt die Hauptprofiteure
der Weltordnung seien, und wenn sie es irgendwie zu bleiben gedächten,
müßten sie ihren – begrenzten – Widerstand gegen die Klimaprophetie
aufgeben, d.h. sich noch stärker mit internationaler ökofaschistischer
Diktatur befassen. Ein Al Gore zeichnet ihnen ja schon längst den Weg
vor, es kommt in der Vorstellung eigentlich nur noch darauf an, daß
seinesgleichen die Mehrheit der US-Bourgeoisie ins Schlepptau nimmt.
Aber ob das geschieht, steht in den Sternen. Und die chinesische herrschende
Klasse sieht sich längst schon mit internationalen und inneren „Mahnern“
konfrontiert, daß auch sie bremsen müsse, daß sie Proletarisierung im
Innern und weltweit aggressiv umwälzenden Konkurrenzkapitalismus nicht
fortführen könne, wenn sie nicht im Innern von der sozialen Revolution
bedroht werden will - aber diese chinesische Klasse sieht derzeit vor
allem, daß sie nur durch Fortsetzen der Industrialisierung den Massen
noch irgendwie eine Existenz bieten kann. Sie hat den baldigen eigenen
Sturz vor Augen, wenn sie nicht weitermacht, und wird von dem sozialen
Widerspruch vorangepeitscht. Ja, liebe IPCC-policymakers,
die Realität sieht heute eher nach so etwas in der Richtung der A-Szenarios
aus: relativ rasche Einführung neuer und effizienter Technologien, unter
den Bedingungen weiterer Annäherung der Regionen der Welt, zunehmende
kulturelle und soziale Interaktion. (Ob allerdings unter kapitalistischen
Bedingungen, die hier ja dämlicherweise als naturgegeben unterstellt
werden, auch international eine substantielle Verringerung der Unterschiede
der Pro-Kopf-Einkommen zustande kommt, erscheint mir fraglich.) Und
die B-Szenarios sehen viel eher nach den Wunschvorstellungen solcher
Leute aus, die diese heutige Realität häßlich und bedrohlich finden
– weil ihre Dynamik noch grandiose Umwälzungen mit sich bringen wird,
die diesen Kräften nicht schmecken. Nein, wir wollen keine sozialen
Umwälzungen, keine Infragestellung des Kapitalismus, wir wollen auch
kein Durcheinander in der internationalen Hierarchie der Staaten – das
ist eigentlich das Credo der Schellnhuber und Rahmstorf, ihrer zahlreichen
Brüder und Schwestern im Geiste (die sich in der UN-Bürokratie zu organisieren
wissen) und ihrer politischen Sponsoren wie Al Gore, Merkel, Gabriel
und zahlloser anderer Bourgeois-Politiker rund um die Welt. Es ist ja
kein Geheimnis mehr, daß die IPCC-Reports ihren Schliff zur Veröffentlichung
erhalten unter maßgeblicher Beteiligung von Regierungsdelegationen,
daß viele mitwirkende Wissenschaftler, die ihre Forschungen von ebendiesen
Regierungen finanziert bekommen, es hinnehmen, wenn ihre differenzierenden
oder kritischen Bemerkungen zur Klimaentwicklung in diesem System unter
den Tisch fallen. Es ist im Grunde
die – gähn – Lyrik des Club of Rome, die hier wieder abgespult wird.
Waren es zu dessen großer Zeit die angeblich bald erschöpften Rohstoffe,
die der Menschheit den berüchtigten „Wendepunkt“ diktieren sollten,
so sind es heute die angeblich bald irreversiblen Klimaschäden. Und
die Propagandamethode der angeblich wissenschaftlich nicht mehr zu bezweifelnden
Modellrechnungen, eine plumpe Einschüchterungstechnik, die nur bei weitgehender
Komplizenschaft der Medien wirken kann, war schon damals dieselbe. Und
sicher wird auch schon die nächste Hysterievariante überlegt. |
Wer oder was ist das IPCC?
Worte aus
dem Hühnerhaufen
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