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Statement 2004-37
Widerstand gegen Arbeitszeitverlängerung
und Lohnkürzung
Was ist mit den Erfahrungen aus
dem Streik vom vorigem Jahr?
Vor einem Jahr bewegte die Auseinandersetzung um die Streiks in Ostdeutschland,
bei ZF in Brandenburg und in einer Reihe von Betrieben in Sachsen das
Land. Eine Lawine der Verleumdungen und der Medienverunglimpfungen prasselte
auf die Streikenden und die Gewerkschaftsvertreter, die den Streik unterstützten,
nieder.
Heute stellt sich die Frage, was ist aus dem Streik und seinen Erfahrungen
geworden?
Wir unterstützten diesen Streik nach Kräften und haben auch
einige Angriffe gestartet gegen bestimmte Betriebsrats- und Gewerkschaftsvertreter,
die diesen Streik zusammen mit der sog. öffentlichen Meinung verunglimpften.
Damals taten sich besonders bestimmte führende Betriebsratsvorsitzende
der Automobilindustrie im Westen hervor, die ganz direkt oder indirekt
erklärten, daß sie die 35-Stundenwoche mit gleichen Bedingungen
für die Arbeiter in Ostdeutschland nicht zugestehen wollen. Wir sprachen
von einem "Arbeiteraristokratismus in des Wortes elementarstem Sinn".
Damals konnte man feststellen: Warum darf denn die Anpassung im Osten
an die 35-Stundenwoche nicht sein? Weil das Kapital im Westen etwas anderes
vor hat. Nämlich dort die Bedingungen Schritt für Schritt in
Richtung der Arbeitslöhne in den ärmeren Zonen der Welt anzupassen.
Heute, im Jahre 2004, geht eine Welle der systematischen Verschlechterung
und Unterdrucksetzung durchs Land. Sie hat auch wieder die Betriebe erreicht,
von denen ein Teil der BR-Vertreter jene Äußerungen gegen den
Streik gemacht haben.
Zu der Agitation gegen den Streik hieß es in einer Stellungnahme
vom 25. Juni 2003:
"Das wird aber auch im weiteren immer so sein, denn dieses Kapital
will hier die Herabsenkung der Lebenskosten letztlich aller Lohnabhängigen,
gleichgültig, ob sie vielleicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt
noch verhältnismäßig exklusive Löhne im Weltmaßstab
haben. In einer Zeit, in der das geplant ist, paßt es dem Kapital
nicht, in der entgegengesetzten Richtung etwas anzunehmen, nämlich
die selbstverständliche Angleichung der Löhne und der Arbeitszeitbedingungen
in den neuen und den alten Bundesländern. Wenn der Trend in der
Gegenrichtung gehen soll, soll das nicht zugelassen werden."
Heute ist dieses Vorgehen des Kapitals in die direkte Aktion übergegangen.
Die damaligen Attacken der Betriebsratsvorsitzenden von Opel, BMW, Daimler-Chrysler
und Porsche stellen heute dem Widerstand in der Automobilindustrie selbst
ein Bein. Nur durch Zusammenschluß, und zwar nicht nur der
Arbeiter in diesem Land, kann überhaupt etwas gegen diese Erpressung
erwirkt werden.
Red. Neue Einheit
13.7.04
www.neue-einheit.com |
neue-einheit.com
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Stunden und Lohnkürzungen – wie der Erpressung entgegentreten?
Uwe
Müller 30.6.04
Zum
Pilotabschluss in der Metalltarifrunde
Uwe
Müller 15.2.04
Metalltarifverhandlung
kurzerhand beendet!
RedNE 12.2.04
Zur
Metalltarifrunde
Wieder eine harte Auseinandersetzung
Klas Ber 27.1.04
Artikel
zum Streik um die 35-Stunden-Woche im Osten:
Was
die Medien zum Streik von sich geben – Hetze wie noch nie!
Klas
Ber 24.6.2003
Mit
dem Aussetzen des Streiks bei ZF ist die Gefahr gegeben, daß der
Streik auch insgesamt zum Abbruch kommt
RedNE -ks 25.6.2003
Jetzt
den Streik weiterführen - nicht einfach nachgeben, wo es darauf ankäme
RedNE 28.6.2003
Streikaufgabe
von oben vorgegeben
- IGM-Führung bringt damit Kolleginnen und Kollegen um den Erfolg
Klas Ber 1/2.7.2003
mehr in
der Rubrik:
Der Streik um die 35 Std-Woche in Ostdeutschland - Diskussion
in der IG Metall |