Internet Statement 2004-49

 

Geiselnahme in Beslan - islamistische Barbarei und imperialistische Hintergründe


Das Verbrechen der islamisch-terroristischen Bande in Beslan drängt Vergleiche  mit den SS-Massenmördern und den Killerbanden der USA in Vietnam auf. Die Peinigung und Massenermordung von Kindern, Babies, Frauen und Jugendlichen hat mit irgendwelchen Antrieben nationalen Unabhängigkeitskampfes oder anderen noch irgendwie zu rechtfertigenden demokratischen Zielen nicht das geringste zu tun,  sie trägt das Zeichen tierischer imperialistischer Barbarei auf der Stirn, und in dieser Richtung müssen auch die politischen Hintergründe gesucht werden.

Aber in einer verdächtigen Verbiegung der Fragestellung weichen die meisten Stellungnahmen aus dem Westen der Auseinandersetzung mit dem islamistisch-tschetschenischen Terror und seinen internationalen Hintergründen weiterhin aus und gehen statt dessen oft in die Richtung, die russische Regierung in ein schlechtes Licht zu stellen und ihr zumindest eine Mitverantwortung für das Geschehen anzuhängen. Von der Verantwortung der islamistischen fundamentalistischen Milieus und ihrer verdeckten Unterstützer in den internationalen Oberschichten wird hingegen nicht gesprochen. Das reicht von den immer wieder mehr oder weniger offen vorgebrachten Forderungen, dem sog. tschetschenischen Unabhängigkeitskampf endlich mehr Konzessionen zu machen, über die perverse Werbung für psychologische Einfühlung in die Mentalität der Kindermörder, bis zur Kritik an den Militär- und Polizeieinheiten vor Ort und ihrer Führung durch die russischen Behörden. Manchmal grenzt diese Darstellungsweise schon an das, was die Terroristen und ihre Hintermänner selbst wünschen: daß eine russische Regierung abtreten muß, die ihnen Widerstand leistet.

Demgegenüber müssen wir erneut, wie auch bei früheren barbarischen Akten des islamistischen Terrors, an einige Hintergründe erinnern, die in den derzeitigen Kommentaren erneut verdunkelt werden, und das dürfte wohl weniger an Unwissenheit als an politischen Interessen liegen: 

- Anläßlich der Anschläge vom 11. Sept. 2001 in den USA und des Widerstands gegen die Desinformation durch die US-Regierung sind zahlreiche Enthüllungen erfolgt, die den jahrzehntelangen Aufbau internationaler islamistisch-terroristischer Netzwerke wie der Al-Kaida seitens der USA-Geheimdienste selbst zu subversiven Zwecken in zahlreichen Regionen der Welt nachgewiesen haben. Auch die Behörden anderer Länder wie z.B. Deutschlands haben an der Förderung des islamistischen Fundamentalismus deutliche Anteile.

- Es wurde auch politisch nachgewiesen, daß solche Terrorakte wie die vom 11. September, die sich auf der Oberfläche betrachtet gegen die USA richten, in Wirklichkeit der internationalen militärischen Eingreif-, Droh- und Erpressungspolitik der USA-Oligarchie politisch nutzen und von dieser als Instrument genutzt werden. Die USA drohen auch anderen Ländern unterderhand mit der Möglichkeit solcher Terrorakte, wenn sie sich nicht politisch den Wünschen der USA fügen. Ohne das Desaster der Twin Towers hätten die USA die Errichtung ihrer Militärstützpunkte in Afghanistan, in Zentralasien und die Zerstörung des Irak wohl kaum innerhalb dreier Jahre bekommen. Auch für die Umorientierung der Militärpolitik der übrigen NATO-Staaten einschl. Deutschlands auf internationale Intervention und Aggression spielt der sog. Kampf gegen den Terror eine fördernde Rolle. Es liegt ein fundamentales Zusammenspiel vor, so laut auch die Islamisten öffentlich gegen „den Westen“ schreien.

- Was den sog. tschetschenischen Unabhängigkeitskampf betrifft, der seit Beginn der 90er Jahre von Medien und Politik im Westen propagiert wird, so liegt klar auf der Hand, daß er von islamistisch-terroristischen Kommandos bestritten wird, die z.T. direkt durch die afghanische Schule des CIA und ihrer Verbündeten wie den Saudis und Pakistan gegangen sind. Schon von daher haben die Hintermänner in den USA und auch die Politiker und Kommentatoren bei uns, die sich immer wieder „für Tschetschenien“ eingesetzt haben, Mitverantwortung an dem, was heute geschehen ist. Und es liegt weiter auf der Hand, daß die USA und das NATO-Bündnis in recht bemerkenswerter Offenheit seit geraumer Zeit dabei sind, Wirren im Kaukasus zu nutzen, um dort politischen Einfluß, Stützpunkte für Militär und Geheimdienste zu gewinnen und gerade auch aus dieser Richtung strategische Positionen für spätere Angriffe auf Rußland aufzubauen. Dabei geht es natürlich auch ums Öl, aber in Wirklichkeit um weit mehr. Wie zerfahren, brutal und korrupt auch die russischen Kräfte sein mögen, die dieser Politik im Kaukasus entgegenarbeiten, grundsätzlich bleibt der Kampf Rußlands um seine territoriale Integrität gerechtfertigt, und selbst die elenden sozialen Verhältnisse, die die russische herrschende Clique im Bunde mit dem internationalen Kapitalismus ihrer Bevölkerung auch im Kaukasus auferlegt, stehen immer noch höher als das pure Gangstersystem der islamistischen Banden, wie es auch im Kosovo unter der Schirmherrschaft des Westens sich offenbart hat. Zu kritisieren ist, daß der heutige soziale und wirtschaftliche Tiefstand Rußlands einen Nährboden für die islamistischen und sonstigen Gangsterregimes bietet, aber nicht, daß es in Rußland auch noch Kräfte gibt, die Teile des Landes nicht völlig dem Westen und seinen islamistischen Möchtegern-Satrapen ausliefern wollen.

- Es ist durch die Madrider Massenmordanschläge vom März dieses Jahres deutlich geworden, daß die islamistischen Banden auch gegen die arbeitende Bevölkerung entwickelter Länder direkt vorgehen. Warum? Hier kann man nochmals an die berüchtigte „Strategie der Spannung“ erinnern, wie sie seit langem bspw. von verdeckten NATO-Kreisen favorisiert wird, um vom sozialen Kampf abzulenken und die Bevölkerung für zu große Aktivität im sozialen Kampf zu züchtigen.

Welche kapitalistisch-faschistischen Verschwörer aus dem Hintergrund im Falle Madrid aktiv waren und den islamistischen Mordsüchtigen den Spielraum für ihr Verbrechen eingeräumt haben, den sie selbst geheimdienstlich wohl recht gut überblickt haben, ist noch unklar.

Worauf jedenfalls aber bei der Untersuchung solcher Verbrechen unter keinen Umständen verzichtet werden kann, ist die grundsätzliche Erfahrung aus so vielen Fällen reaktionären politischen Terrors der letzten Jahrzehnte: wenn man die zwielichtigen Aktivitäten geheimdienstlicher Strukturen kapitalistischer Staaten nicht in die Aufklärung einbezieht, ist es kaum zu verstehen, wie solche spektakulären Verbrechen immer wieder möglich werden. FBI und CIA waren über die Absichten von Al-Kaida, die ihre Piloten sogar direkt unter ihren Augen in den USA ausbildete, recht gut informiert, um an eine Einzelheit dieses Falles  beispielhaft zu erinnern. Die faschistischen oder islamistischen Terrorbanden sind nur die Frontfiguren, das muß immer bedacht und in jedem Einzelfall neu aufgeklärt werden. Wer dieser Fragestellung entgegenarbeitet und sich ihr verweigert, begünstigt weitere Verbrechen.

Es ist die Bevölkerung, die arbeitenden und von den herrschenden Verhältnissen sozial unterdrückten Massen in vielen Ländern, auch in unserem, die in Gefahr stehen, zum möglichen Ziel solcher Akte werden. Wenn man dem entgegenarbeiten will, muß man die politischen Hintergrundkräfte ans Licht zerren, einen anderen Weg gibt es nicht. Es muß eine gründliche Kritik an solchen islamischen Mentalitäten und Milieus eröffnet werden, die einen Nährboden der Verbrecher bilden, und diese Kritik ist auch gerade seitens derjenigen erforderlich, die sich selbst dieser Kultur zurechnen. Daß der oder jener islamische Würdenträger sich auch mal distanziert, reicht nicht. Vor allem aber kommt es darauf an, sich wieder darüber Rechenschaft abzulegen, daß es der Kapitalismus unserer eigenen westlichen Länder ist, der vor keinem Verbrechen zurückschreckt, um revolutionäre Tendenzen zurückzuschlagen und in fremde Territorien vorzudringen.

Beslan scheint weit weg zu liegen, aber die Förderer der Banden, die solche Verbrechen wie Beslan oder Madrid begehen, sind z.T. recht nah in unseren Ländern.

W. Grobe  
Redaktion Neue Einheit
 4.09.04

 

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